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Beratung zur „Pfarrei der Zukunft“

Mehr Zeit für Detailarbeit an den Modellen für die zukünftige Pfarreistruktur

Briefe des Kirchengemeindeverbandes, der drei Kirchenvorstände und des Pfarrgemeinderates an den Erzbischof und Generalvikar

Die Leitung des Erzbistums Köln hat die weitere Beratung zur „Pfarrei der Zukunft“ mit Brief des Generalvikars Hofmann vom 19. Januar auf die 2. Hälfte des Jahres 2021 verschoben. Damit kommt sie zahlreichen, teils sehr kritischen und mitunter öffentlich geäußerten Wortmeldungen von leitenden Pfarrern, aus den Seelsorgebereichen und Gremien des Erzbistums nach, dem Prozess mehr Raum und Zeit zu geben. Auch die Kirchenvorstände unseres Pfarrverbandes und der Kirchengemeindeverband MauNieWei hatten sich Ende November mit einem Positionspapier an Kardinal Woelki und Generalvikar Dr. Hofmann kritisch zu den Vorgängen im Erzbistum geäußert.

Zum Prozess „Pfarrei der Zukunft“ bemängelten sie nicht nur, dass die in den letzten 25 Jahren vor Ort geleistete engagierte Arbeit zur Entwicklung eines Pastoralkonzeptes von der Bistumsleitung „wie Schnee von gestern“ behandelt werde, sondern auch, dass die Beteiligung am neuen Konzept „wie der Höhepunkt einer abgehobenen Entscheidung der Bistumsleitung über alle Köpfe hinweg“ wirke und somit „Alibibeteiligung“ sei. Eine solche Alibibeteiligung – so das Positionspapier weiter – hätten wir auch erlebt „im Umgang mit dem Beitrag der Betroffenen bezüglich der Geheimhaltung des Gutachtens zu den Missbrauchsfällen in Köln“. Und der Gesprächsfaden mit den jungen Menschen der Katholischen Hochschulgemeinde sei ebenfalls abgerissen. Dabei – so das Positionspapier weiter – bedarf es durchaus „einer tiefgreifenden Reform der Kirche – nicht nur in Köln und Deutschland -“. Aber das vom Erzbistum vorgestellte Konzept „Pfarrei der Zukunft“ „nimmt den Gemeinden die Strahlkraft und demotiviert die engagierten Gemeindemitglieder.“ Das Positionspapier des Kirchengemeindeverbandes und der drei Kirchenvorstände führt zu der Forderung, diesen pastoralen Zukunftsweg zu stoppen und kritisch zu überdenken.
Im Dezember hat auch der Pfarrgemeinderat seine schriftlichen Stellungnahmen an Kardinal Woelki und Generalvikar Dr. Hofmann versandt. Der Pfarrgemeinderat hat sehr deutlich die Verunsicherungen und Sorgen der Menschen zur Zukunft der Kirche vor Ort zum Ausdruck gebracht. Viele Menschen fühlen sich mit ihren kritischen Anliegen im Prozess des Pastoralen Zukunftweges nicht ernstgenommen. Das Zielbild der großen „Pfarrei der Zukunft“ verstärkt bei den Gemeindemitgliedern diese Befürchtungen. Die Aussicht, dass sich möglicherweise noch mehr Gemeindemitglieder von der Kirche abwenden, mache sehr traurig und betroffen. Der Pfarrgemeinderat fordert die Entschleunigung des Prozesses angesichts der schwierigen Zeit der Covid 19-Pandemie und des Umgangs des Erzbistums mit dem kirchlichen Missbrauchsskandal. Er fordert Alternativmodelle zum Projekt der großen „Pfarrei der Zukunft“, damit möglichst viele Gläubige mitgenommen werden können und die Kirche vor Ort weiterhin eine Zukunft hat. So kann das Evangelium Christi weiter ortsnah verkündet und gelebt werden.

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