Wie das Erzbistum die Kirchensteuer verwendet

Das Gesamtvolumen der Aufwendungen im Jahr 2015 soll rund 808 Millionen Euro betragen. Das Spektrum reicht von der Unterstützung der Kirchengemeinden über besondere Seelsorgeeinrichtungen, zum Beispiel die Polizei- oder Krankenhausseelsorge, und die Arbeit der Caritas bis hin zur Förderung von Projekten in Entwicklungsländern.

Territoriale Seelsorge
Die territoriale Seelsorge bezeichnet im Wesentlichen die Pfarrseelsorge auf dem Gebiet des Erzbistums Köln. Hierin enthalten sind Zuweisungen für Betriebs- und Personalkosten an die Kirchengemeinden mit rund 110 Millionen Euro und Zuschüsse für Baumaßnahmen an Kirchen, Versammlungsflächen und sonstigen Gebäuden mit über 33 Millionen Euro. Direkte Personalkosten, zum Beispiel für die Pfarrer, Kapläne, Diakone sowie Pastoral- und Gemeindereferenten, machen im Finanzplan 2015 rund 65 Millionen Euro aus.

Kindertagesstätten
In den 671 Kindertagesstätten des Erzbistums Köln werden 41.000 Kindern betreut. Die Aufwendungen für Investitionszuschüsse für Kindertagesstätten waren in den letzten Jahren ein Schwerpunkt der Ausgaben des Erzbistums. Für das Jahr 2015 sind Zuschüsse von insgesamt rund 61 Millionen Euro geplant. Davon sind rund 28 Millionen Euro Bauzuweisungen insbesondere für die Umstellung auf die Betreuung von Kindern unter drei Jahren.

Caritas
Das Erzbistum Köln unterstützt mit jährlichen Zuschüssen von rund 50 Millionen Euro aus Kirchensteuermitteln die vielfältige Arbeit der Caritas. Diese Zuschüsse werden gezielt für bestimmte Fachbereiche innerhalb der Caritas ausgegeben. Dazu zählen die Finanzierung des laufenden Bedarfs in 14 Caritas- und 27 Fachverbänden, der Diözesan-Caritasverband, die Schwangerschaftsberatung „esperanza“, die Caritas-Pflegestationen, Fachdienste und Zentren für Integration und Migration sowie Erziehungsberatungsstellen. Zwischen 25 und 75 Prozent der Personal- und Betriebskosten übernimmt das Erzbistum in diesen Einrichtungen.

Mission und Entwicklungshilfe
Traditionell engagiert sich das Erzbistum Köln personell und wirtschaftlich in besonderer Weise für die Weltkirche und Weltmission. Dabei werden jährlich zahlreiche Projekte in aller Welt unterstützt. Hinzu kommt die über den Haushalt der Bischofskonferenz finanzierte Arbeit der kirchlichen Hilfswerke. Insgesamt fließen rund 21 Millionen Euro aus der Kirchensteuer in den Bereich Mission und Entwicklungshilfe.

Aufwendungen aus der Kirchensteuer
Für die Erhebung der Kirchensteuer berechnen die Finanzämter eine Gebühr von 3 Prozent der Steuereinnahmen. Für das Jahr 2015 werden dies circa 24 Millionen Euro sein.

Finanzierung des Haushaltes
Der Haushaltsplan in Höhe von rund 808 Millionen Euro wird zum Großteil durch Erträge aus der Kirchensteuer finanziert. Die weitere Finanzierung wird durch die Zuweisung von Zuschüssen, durch Kapital- und sonstige Erträge gewährleistet. Von den erwarteten Erträgen aus der Kirchensteure für das Jahr 2015 in Höhe von rund 595 Millionen Euro werden den Pfarrgemeinden für die territoriale Seelsorge und die Kindertagesstätten rund 50% der Kirchensteuermittel in Höhe von 270 Millionen Euro zugewiesen.


Die Verteilung der Ausgaben des Erzbistums Köln in diesem Jahr nach dem Haushaltsplan 2015 in der Übersicht. Quelle: Erzbistum Köln