Die Krippenlandschaft, in ihrem jetzigen Erscheinungsbild, entstand 2004 und wurde von Gemeindemitgliedern neu gestaltet. Dagegen ist die Herkunft und Entstehungszeit der Krippenfiguren unbekannt. Laut Erinnerung älterer Gemeindemitglieder mussten sie jedoch schon um 1900 vorhanden gewesen sein. Abgesehen von Maria und Josef, die durch einen Stempeleindruck auf 1904 festgelegt sind.
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Im Jubiläumsbuch der Pfarrei – 50 Jahre Pfarrkirche Heilig Kreuz – von 1981 schrieb Rainer Palm über unsere Krippenfiguren:
Das einschließlich der zwölf Tiere 22 Figuren zählende Ensemble fand bereits gebührende Beachtung auf der ersten Krippana-Ausstellung 1978 in Monschau. In Heilig Kreuz wurde es seit jeher alljährlich in einer Krippenlandschaft aufgebaut. Der Versuch Ende der 60er Jahre, die Mittelgruppe: Maria, Josef und das Jesuskind isoliert aufzustellen, traf offenbar nicht auf anhaltende Zustimmung, nachdem man sich bereits um 1943 nicht von dem erzähl freudigen Figurenensemble hatte trennen könne.
Heute kann es, nach dem großen Bildersturm in den Kirchen in der Nachkriegszeit und später geradezu Seltenheitswert beanspruchen, wenn auch diese Gipsfigürchen um 1900 serienmäßig hergestellt wurden, ganz im Gegensatz zu den seit den 20er Jahren favorisierten geschnitzten Künstlerkrippen. Beziehen diese ihre Wirkung meist aus der farbenfrohen Stoffbekleidung -darin einer alten Tradition folgend – so gefallen die Heilig – Kreuz Figürchen nicht minder durch eine detaillierte farbige Ausstaffierung der Figurenoberflächen selbst, die teilweise sogar dem Raffinement von Holzskulpturenfassungen nacheifert: das auf Silberbronze aufgetragene bzw. damit vermischte Lindgrün auf dem Mantel des knienden Königs suggeriert eine Lüsterfassung; die Goldbronzeornamente allenthalben auf den Schuhen und Kleidersäumen zeugen von handwerklichem Geschick wie auch verblüffender Materialimitationen etwa von Leder am Geschirr des Kamels und Gürtel des knienden Königs. Hier finden sich zusätzliche echt Metallapplikationen. Zur Steigerung der Fernwirkung der kleinen, etwa 60 cm hohen Figuren sind die Faltentiefen durch eine Abschattierung der Fassung betont.
Maria und Josef unterscheiden sich durch leichten Größenzuwachs von den übrigen Figuren und sind auch als einzige durch Stempelabdrücke auf 1904 datiert. Die beiden reflektieren wohl die lyrisch-schönlinge Kunst des im späten 19. Jahrhundert an der Ausstattung des Kölner Domes arbeitenden Friedrich Wilhelm Mengelberg. Die übrigen, vielleicht früher entstandenen Figuren sind mit zahlreichen liebevollen Trachtendetails und Accessoires lebensnaher charakterisiert, agieren jedoch etwas befangen. Nur der mit einem Hofknicks nahende afrikanischer König und der seitlich den Hut hochnehmende Hirte lassen noch etwas von der raumgreifenden theatralischen Bewegung spätbarocker Krippenfiguren aus Ton erahnen, dem im frühen 19. Jahrhundert entsprechender Genre.
Soweit Rainer Palm.
Der Verkündigungs-Engel ist aus neuer Zeit und wurde 2005 gekauft.Ende der 60er Jahre wurde unsere Kirche gründlich renoviert und umgestaltet. Dabei verschwanden die Seitenaltäre, früherer Standort unserer Krippe, die dann – reduziert auf die Hl. Familie – auf den Stufen des Chores zu stehen kam.Bald aber empfand es die Gemeinde als bedauerlich, die Fülle der Figuren verschwinden zu lassen.Dem damaligen Küster Robert Mähler ist es zu verdanken, dass unsere Krippenfiguren nicht weggeschmissen wurden. Er hatte die Figuren in entlegenen Schränken der Sakristei in Sicherheit gebracht. In den Jahren 1972/73 und 2015 wurden die Krippenfiguren restauriert.
Krippenfiguren:
Jesuskind (durchgefärbter Wachs) Höhe 22 cm
Maria und Josef Höhe 58 cm
Kniender König Höhe 45 cm
Stehender gekrönter König Höhe 61 cm
Afrikanischer König Höhe 57 cm
Kamelführer Höhe 56,5 cm
Hirte mit Schaf auf der Schulter Höhe 64 cm
Hirte mit Flöte Höhe 58,5 cm
Hirte mit Hut in der Hand Höhe 63 cm
Kamel Höhe 74 cm
2 liegende und 5 stehende Schafe2 stehende Böcke Höhe 23 cm
Ochs und Esel
Die Position der Krippe in der Kirche wurde im Laufe der Jahre einige male geändert. Heute steht die Krippe, wenn man die Kirche betritt, auf der linken Seite. Die dort befindlichen Kreuzweg-Darstellungen wurden absichtlich nicht entfernt. In den Jahren davor stand die Krippe für mehrere Jahre in der Mitte des hinteren Kirchenbereiches. Dies ergab einen Blick durch die Krippe zum Kreuz hin. Diese Position erschien aber in Corona-zeiten nicht angemessen, weil sich dann ein Stau vor und nach den Messen ergeben könnte. Vielleicht wird die Krippe bald wieder in der Mitte der Kirche stehen.
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Fotos: G. Ritter, J. Reetz