Jährlich fließt mit rund 345 Millionen Euro der größte Teil der Kirchensteuer direkt weiter in die Gemeinden und an die Caritas.
Bedeutendste Kostenart sind die Personalkosten, die im Haushalt insgesamt mit 291 Millionen Euro angesetzt sind. Rund 40 Millionen Euro sind für Investitionen vorgesehen.
Dem Erzbistum kommt in diesem Jahr die konjunkturell bedingt gute Entwicklung des Steueraufkommens zugute. Damit kann das Erzbistum bei ausgeglichenem Haushalt wichtige Maßnahmen vorantreiben. Dazu gehört vor allem der Ausbau der U3-Kindergartenplätze mit rund 60 Millionen Euro allein in 2013. Langfristig rechnet das Erzbistum aufgrund der demografischen Entwicklung allerdings mit Einnahmerückgängen.
„Verantwortliches Planen heißt deshalb auch, nachhaltig zu denken“, sagt Finanzdirektor Hermann J. Schon. „Dennoch nutzen wir die aktuellen Möglichkeiten für verstärkte Zuweisungen. Wir unterstützen den Aufbau von Familienzentren und prüfen Möglichkeiten, unser Engagement beispielsweise mit Einrichtungen zur Flüchtlingshilfe auszubauen.“
Der Finanzplan wird in diesem Jahr ergänzt durch einen Bericht über das Immobilienvermögen. Im Immobilienstand des Erzbistums machen die 31 Erzbischöflichen Schulen mit einem Wert von 301 Millionen Euro den größten Anteil aus, gefolgt von 26 kirchlichen Gebäuden wie Kirchen, Klöster, Priesterseminar oder Generalvikariat im Wert von 131 Millionen Euro. Insgesamt verfügen das Erzbistum und der Erzbischöfliche Stuhl, die gemeinsam verwaltet werden, über Immobilien im Wert von rund 612 Millionen Euro. Über 80 Prozent der Liegenschaften werden unter anderem als Kirchen, Schulen oder Tagungsstätten unmittelbar für die kirchliche Arbeit genutzt, rund 20 Prozent sind vermietet und generieren Einnahmen, die für die Arbeit des Bistums zur Verfügung stehen.
„Bei der Bewertung der Gebäude und Grundstücke ist zu berücksichtigen, dass deren Großteil keine Erträge abwirft aber Aufwendungen zu deren Erhaltung erfordert. Bei kulturell bedeutenden Gebäuden oder Spezialimmobilien wie Schulen ist das oft sehr teuer“, erläutert Schon.
„Sie sind aber für die tägliche Seelsorgearbeit unerlässlich.“
Der Darstellung des Immobilienvermögens werden weitere Schritte zu mehr Transparenz folgen. Zum Jahreswechsel wird das Erzbistum einen testierten Jahresabschluss mit Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung veröffentlichen. „Wir orientieren unsere Berichterstattung an den Standards des Handelsgesetzbuchs. Dabei muss aber klar sein: Das Erzbistum ist kein Unternehmen mit wirtschaftlichen Zielen“, so Diözesanadministrator Heße. „Finanzen sind Mittel zum Zweck, und das müssen sie bleiben. Deswegen machen wir im Finanzbericht auch deutlich, vor welchen inhaltlichen Herausforderungen unserer Arbeit wir stehen und welche Wege kirchlicher Arbeit möglich sind.“
Ein Beispiel für neue Planungen ist das ehemalige Klarissenkloster in Kalk, in dem Heße den Finanzplan vorstellte. Das Gebäude wird derzeit umgebaut und neu ausgestattet. In die Sanierung und einen Neubau sollen vorbehaltlich der notwendigen Genehmigungen rund 11 Millionen Euro investiert werden. Gemeinsam mit dem Caritasverband, der dort eine Sozialstation betreiben kann, wird das Erzbistum der Stadt Köln die Räume als Flüchtlingsunterkünfte anbieten.
/Der Finanzplan 2013 sowie Bilder und Grafiken aus dem Bericht stehen im Internet unter www.kirchensteuer-koeln.de zum Download zur Verfügung./